Vitalisklinik Bad Hersfeld


Die Rehabilitation bei Erkrankungen von Speiseröhre, Magen und Darm in der Vitalisklinik folgt einem fachübergreifenden Konzept, das nicht nur den Patienten in seiner aktuellen Situation, sondern auch vorbeugend unterstützt.

Diagnostik

Bei Patienten mit Erkrankungen von Speiseröhre, Magen und Darm, die für eine Rehabilitationsmaßnahme in die Vitalisklinik kommen, ist eine erneute Diagnostik zumeist nicht erforderlich. Im Falle der Steigerung bekannter oder des Auftretens neuartiger Beschwerden ist eine entsprechende Abklärung mittels einer Magen- oder Darmspiegelung vor Ort möglich. Durch die Kooperation mit dem Klinikum Bad Hersfeld besteht bei Bedarf der Zugriff auf bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie oder Computertomographie.

Medikamententherapie

Die medikamentöse Therapie einer Erkrankung und möglicher Begleit- und Nebenerkrankungen erfolgt nach Leitlinien und Standards der medizinischen Fachgesellschaften. Dabei werden individuelle Bedürfnisse des Patienten berücksichtigt, um die organspezifischen Symptome und Krankheitsaktivitäten zu verbessern oder zu stabilisieren. Wird während des Aufenthalts in der Vitalisklinik eine Änderung einer komplexen Medikation erforderlich, wird sie mit den behandelnden Ärzten und Therapeuten abgesprochen.

Ernährung

Erkrankungen der Verdauungsorgane gehen häufig mit Störungen der Nahrungsaufnahme und einer Beeinträchtigung der Verdauung einher. Deshalb ist der Bereich Ernährung von besonderer Bedeutung. Als Lehrklinik für Ernährungsmedizin mit qualifizierten Mitarbeitern wie Gastroenterologen, Ernährungsmedizinern, Diätassistentinnen, Ökotrophologen, Ernährungsschwestern und diätetisch geschulten Köchen erfüllt die Vitalisklinik die hohen ernährungsmedizinischen Anforderungen in der Umsetzung der Therapie von Erkrankungen des Verdauungssystems. Dabei bleibt es nicht nur bei theoretischem Wissen, das den Patienten in Form von Beratungsgesprächen und speziellen Ernährungsseminaren vermittelt wird: Durch die Möglichkeit der Buffetauswahl unter Aufsicht des diätetisch geschulten Personals sowie durch Lehrküchenangebote erhält der Patient das Know-how, um seine Ernährung nährstoff- und energiegerecht zusammenzustellen.

Körper und Seele

Vom Immunsystem bis zur Verdauung – durch ausreichende Bewegung und Arbeit an der körperlichen Leistungsfähigkeit kann jeder Patient selbst viele Organfunktionen beeinflussen und sein Wohlbefinden steigern. Deshalb wird für jeden Patienten ein individuell abgestimmtes Sport- und Fitness-Therapie-Programm ärztlich verordnet, das durch ein vielfältiges Freizeitangebot ergänzt und intensiviert werden kann. Auch das Seelenleben des Patienten kommt nicht zu kurz: Denn Störungen des Nervensystems und mit ihnen im Zusammenhang stehende Erschöpfungszustände können Erkrankungen der Verdauungsorgane begleiten oder überlagern. Bei hohem Stressaufkommen oder einer gestörten Stressverarbeitung können daraus Ängste, Traumata und depressive Verstimmungen entstehen. Im Rahmen einer Rehabilitationsmaßnahme in der Vitalisklinik können Wege aus dem Stress aufgezeigt werden: Das Stresskonzept der Klinik umfasst Vorträge, Seminare und Entspannungsangebote sowie die Möglichkeit einer Gesprächs- oder Verhaltenstherapie.

Malabsorptionssyndrome

Bei einem Malabsorptionsyndrom liegt eine krankheitsbedingt vollständige oder teilweise Funktionsstörung des Dünndarms vor. Sie kann durch operative Eingriffe am Darm, Schädigungen der Dünndarmschleimhaut durch eine Strahlen- oder Chemotherapie oder eine Infektion mit Bakterien oder Viren verursacht werden. In deren Folge kann es zu Störungen der Aufnahme und der Verwertung von Nährstoffen oder einem Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen kommen. Sie können sich in großvolumigem, fettigem und übelriechendem Stuhlgang oder einer Gewichtsabnahme trotz ausreichender Nahrungszufuhr äußern. Auch können Malabsorptionssyndrome zu einem Verlust von Wasser und Mineralstoffen wie Natrium oder Kalium über den Dickdarm, den After oder künstlichen Darmausgang führen. Dies gilt insbesondere, wenn der Dickdarm zum Teil oder in seiner Gesamtheit entfernt wurde. Die daraus resultierenden Wasser- und Salzentgleisungen bedeuten unter anderem ein erhöhtes Risiko für Nierenfunktionsstörungen, die sogar eine Dialyse erforderlich machen können.

Die Behandlung eines Malabsorptionssyndroms richtet sich nach der zugrundeliegenden Erkrankung. Bei Antritt einer Rehabilitationsmaßnahme in der Vitalisklinik sind die Ursachen des Malabsorptionssyndroms eines Patienten meist bekannt. Hier werden die aktuellen Funktionsbeeinträchtigungen und der Ernährungszustand ermittelt und ein individuelles Ernährungskonzept ausgearbeitet. Ob bei parenteraler Ernährung über ein Venenkathetersystem (z.B. Portsysteme) oder bei oraler Zusatzernährung – das erfahrene und in der Einhaltung von Hygienemaßnahmen und Handhabung von Portsystemen geschulte Team der Vitalisklinik steht immer beratend und helfend zur Verfügung.